Sonntag, 12. Februar 2017

Realitäten oder Dichtung und Wahrheit

Es ist viel die Rede von Wahrheit und Lüge in diesen Tagen. Nur kennen wir diese Begriffe heute nicht mehr so. Da gibt es Fake, FakeNews und "alternative Fakten" - real ist, was die Medien aussagen - sagen die Medien. Menschen, die das nicht kümmert, die sich nicht einmischen, können damit vielleicht gut leben. Wer aber gewohnt ist zu hinterfragen ( und das sind heute - dank auch den neuen Möglichkeiten durch das Internet etc. - immer mehr Menschen ), der reibt sich bisweilen die Augen angesicht dessen, was da vor sich geht. Wenn eine Zeitung heute sich über Fake News mokiert, die in der Vergangenheit in der eigenen Zeitung gelogen hatten, dass sich Balken gebogen haben, fragt man sich dann schon einmal: Was treiben da doch so Einige.

Am Beispiel "Armutsdebatte" kann man gut erkennen, welch diametrale Ansichten es doch gibt. Es verrät aber auch, welch geistiges Kind der jeweilige Kontrahent dabei ist. Ja man kann daran auch ablesen, welche Überzeugungen die jeweiligen Akteure haben. Man kann dabei sogar ablesen, welche wirtschaftlichen und weltanschaulichen Einstellungen die jeweilgen Menschen haben, die sich zu Wort melden.

Es gibt einen Armutsforscher. Der Mann heissst Christoph Butterwegge ( derzeit / 2017 / auch als Bundespräsidenten-Kanditat bekannt ). Er forscht also im Bereich Armut, so wie Andere im Bereich Atomnutzung forschen. Und er präsentiert Ergebnisse. Wer einmal genau beobachtet: Oft sagen Politiker, Journalisten etwas aus, indem sie sich auf Fachleute berufen, auf Wissenschaftler u.A. Es sind die Selben, die das was Butterwegge aussagt als absurd betiteln, die bei anderen Themen gerne wissenschaftliche Studien ( z.B. )  zur Unterstreichung ihrer Aussage heran ziehen. Wer wieder genauer hinsieht, erkennt ein Muster, das bis heute seine Struktur nicht verloren hat. Konservative z.B., die den Menschen vor Zeiten noch wissenschaftliche Studien zur angeblichen Atomsicherheit unter die Nase gerieben haben, wollen von Butterwegges Studien im Hinblick auf Armut nichts wissen. Sie nennen sich christlich, demokratisch, sozial und sind doch verlogen, dass es abscheulich ist hinzuschauen. Und nie war es verlogener, was  aus dieser Ecke kommt. Millionen Menschen, die arm sind oder von Armut bedroht. Menschen, die selbst mit 2-3 Jobs nicht über die Runden kommen, teure Mieten, versteckte Kosten und vieles mehr. Diese erwähnten Politiker, Journalisten und Mitläufer werden aber nicht müde, darauf zu verweisen, wie gut es doch den Menschen geht in Deutschland. Frau Merkel vorneweg. Nicht realisierend, wie die Wirklichkeit tatsächlich ist. Sie betrachten etwas - hier ein System - nehmen die Zahlen heraus, die ihnen passen und sagen etwas aus, ohne die Ursachen zur Kenntnis zu nehmen. Ob es denn gerecht ist, dieses System, das wird nicht reflektiert, es wird nur ausgesagt: Es wäre gut. Solche eine Betrachtungsweise kann man auch schizophren nennen. Denn es ist eine Ausblendung der Realität, die Menschen schadet. Politiker, die dies tun, sollten dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Denn ihr Amtseid sagt auch aus, dass sie für Recht und Gerechtigkeit einstehen müssen.

Es ist eine Renaissance der Begriffe Lüge und Wahrheit dringenst geboten. Aber es wird schwer werden. Die Diskussion um Fake, FakeNews etc. lassen erahnen: Man kennt diese Begriffe nicht mehr. Man verwendet dazu schon mal englische Begriffe, auch so eine Tendenz, die man sich einmal näher betrachten sollte. 

Aussagen:

Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.  Bertold Brecht


In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.  Egon Bahr

Meine Erkenntnis: Die Wahrheit erkennen ist so schwer nicht, wenn man sich nicht nur am Egoismus ausrichtet, sondern den Menschen gegenüber in seine Beurteilungen mit einbezieht.

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